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Am 10. Dezember 1941 wurde Helga Weissová, ein zwölfjähriges jüdisches Mädchen aus Prag, nach Theresienstadt deportiert. "Zeichne, was Du siehst!" hatte ihr Vater gesagt, nachdem sie ihm ein selbstgemaltes Bild in die Männerkaserne geschmuggelt hatte. Helga zeichnete und dokumentierte so den Alltag der Menschen im Ghetto. Sie malte Bilder von dieser in sich abgeschlossenen Welt, von alltäglichen Szenen wie der Essenausgabe oder dem Transport von Brot auf einem Leichenwagen, sie hielt aber auch die Träume eines Kindes von einer besseren Zukunft fest. Da es keine Fotografien aus jener Zeit gibt, sind Zeichnungen die einzigen erhaltenen Bilddokumente über das Leben in Theresienstadt. Helga Weissová - heute eine angesehene Künstlerin - hat die meisten ihrer Theresienstadt-Bilder lange unter Verschluß gehalten und erst jetzt zur Veröffentlichung freigegeben. Der Wallstein Verlag zeigt in dem Bildband "Zeichne, was Du siehst" eine Auswahl von 57 Zeichnungen aus Theresienstadt. Ergänzt werden diese um 6 Bilder, die Helga Weissová unmittelbar nach der Befreiung angefertigt hat und die in Auschwitz, Freiberg und Mauthausen Erlebtes festhalten. Aus den nach der Befreiung entstandenen Bildern ist alle Naivität verschwunden, die noch die Kinderzeichnungen aus Theresienstadt gemildert hatte.