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Lebenserinnerungen, wenn sie nicht die autobiographische Selbstsicht von Prominenten zum Thema haben, lesen sich oft als ergänzender oder gar korrigierender Beitrag zur Geschichte. Geschrieben von Zeitzeugen, denen man zutraut, dass sie wissen müssen, wie es wirklich war. Die Lebenserinnerungen von Heinz Kamp sind unspektakulär weit entfernt von solchen Motiven. Heinz Kamp erzählt von sich selbst und davon, wie er seine Zeit erlebt hat. Das hat wohl manch einer ähnlich erlebt, und weil sich viele in den geschilderten Zeitumständen und Schicksalsläufen wiederfinden können, ist das Buch so authentisch. Heinz Kamp ist erkennbar nie in der Versuchung, aus einer höheren Warte zu bewerten und zu deuten. Er bleibt selbstkritisch bescheiden. Wie ein Roter Faden zieht sich sein Bemühen durchs Buch, sich selbst zu erkennen und trotz aller Widrigkeiten das zu finden, was wirklich wichtig ist. Das weist schon früh auf einen inneren Entwicklungsprozess hin, der dann gewissermaßen folgerichtig zum zweiten Teil des Buchtitels führt, zur Freimaurerei.Der erste Teil mit der stellvertretenden Markierung als Hitlerjunge steht unmissverständlich für Deutschlands braune Geschichte und die damit infizierten Menschen, von denen man rückblickend sagt, sie seien um ihre Jugend betrogen worden.Heinz Kamp, Jahrgang 1923, gehört zu dieser betrogenen Generation. Im Schicksalsjahr 1933 war er 10 Jahre jung und hatte als Pimpf des Führers Lebenslauf und das Horst-Wessel-Lied auswendig zu lernen. Als der Krieg ausbrach, war er 16, als alles verloren war, 22 Jahre jung. Als verwundeter Kriegsgefangener erlebte er die totale Katastrophe. Ende und Anfang. Eine prägende Zeit, die einen Menschen zerstören, aber auch aufbauen kann. Hier erzählt jemand, der das alles erlebt hat, jemand, der Orientierung suchte und schließlich fand, der Familie gegründet und Kindern gesagt hat, wie alles war und wie alles weiter gehen kann. Heinz Kamp erzählt sein Leben. Man hört ihm gerne mit Anteilnahme und Gewinn zu.