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Die Verbändedemokratie der USA hat sich seit Mitte des letzten Jahrhunderts merklich gewandelt: Das Spektrum organisierter Interessen hat in den vergangenen Dekaden deutlich an Umfang gewonnen. Bestand es zu Beginn des Untersuchungszeitraums (1955) lediglich aus knapp 9.000 Vereinigungen, so sind vierzig Jahre später rund 24.000 zu veranschlagen. Dieser Anstieg auf mehr als das Zweieinhalbfache geht jedoch einher mit einer substantiellen verbandlichen Mortalitätsrate: Über 7.000 Organisationen sind in den untersuchten Jahrzehnten erloschen oder in anderen Verbänden aufgegangen. Daraus resultiert auch eine sehr große Fluktuation in der Interessengruppenlandschaft: Nur mehr ein Teil der 1955 existierenden Vereinigungen ist auch heute noch aktiv. Die Expansion der Verbändelandschaft kommt in überproportionalem Maße den Non-Profit-Interessen zugute: Sozial-, Kultur-, Freizeit- und Umweltverbände, aber auch politisch motivierte "Public Interest Groups" erlebten in den letzten Jahrzehnten einen wahren Gründungsboom, was auf die organisationsfördernde Wirkung politisch-kultureller und sozialer Modernisierungsprozesse zurückzuführen ist. Gerade traditionell schlecht formierbaren Klientelen (Verbraucher, Behinderte, ethnische Minoritäten etc.) gelingt es immer besser, sich verbandlich zu organisieren und die traditionellen Wettbewerbsverzerrungen im amerikanischen Verbändepluralismus merklich zu verringern.