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In dieser Schrift ist der größere Teil der Arbeiten des Verfassers aus den ver gangenen zwei Jahrzehnten im Rahmen der Chemie der natürlichen Gerbstoffe, der Mono- und Oligosaccharide, der Polysaccharide und des Lignins zusammen gefaßt. Der Titel "Tannin, Cellulose, Lignin" führt die wichtigsten Etappen dieser der Konstitutionsaufklärung dienenden analytischen und synthetischen Unter suchungen an und bedeutet ein teilweise ausgeführtes Programm, dessen inneren Zusammenhang die Erweiterung des Molekülbegriffs und die Entwicklung der Forschungsmethoden an solchen Naturstoffen bildet, die kein definiertes Moleku lar'gewicht besitzen. Den ersten Fall, das Tannin, hat E. FISCHER behandelt. Es erwies sich als ein unentwirrbares Gemisch sehr ähnlicher Moleküle von der mittleren Größe 1600-1700. Ihr Kennzeichen ist, daß ihre Größe, wie es scheint, nicht sehr weit um einen Durchschnittswert schwankt und daß das einzelne Molekül eine end liche Größe besitzt. Die 8-10 Gallussäurereste, die über das Glucosemolekül verteilt sind, stehen teils in Depsidbindung untereinander, teils sind sie mit den verschiedenen Hydroxylen des Zuckers verestert. Die Aufgabe bestand darin, am Gemisch von Molekülen endlicher und einigermaßen ähnlicher Größe das Bindungsprinzip festzustellen unter Verzicht auf die strenge Konstitutions aufklärung des einzelnen Individuums. E. FISCHER war sich des Grundsätzlichen dieses Beginnens wohl bewußt. "Der Forscher . . . kann auf einen Teilerfolg hinarbeiten, indem er solche Stoffe nicht als Einzelindividuen, sondern als Gruppe verwandter Körper behandelt . . . Je enger die Gruppe umgrenzt werden kann, um so größer wird der Teilerfolg sein"l.