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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,3, Fachhochschule Koblenz, Veranstaltung: Familie im Wandel, Sprache: Deutsch, Abstract: Stieffamilien sind Familieninstitutionen besonderer Art. Dabei erleben Kinder eine fragmentierte Elternschaft, wobei im primären und/oder sekundären Haushalt biologische und soziale Elternschaft auseinanderfallen. Tritt zu einem leiblichen Elternteil ein neuer Partner hinzu, oder wird ein verstorbener biologischer Elternteil durch einen Stiefelternteil ersetzt, können sich aus den daraus resultierenden familiären Umbrüchen diverse Konfliktherde, Verlustängste sowie Rivalitäts- und Loyalitätskonflikte auf Seiten der Kinder ergeben.Obwohl Stiefbeziehungen historisch betrachtet kein neues Phänomen darstellen, liegen diesbezüglich kaum repräsentative wissenschaftliche Untersuchungen vor. Es ist davon auszugehen, dass um das 17. Jahrhundert herum mehr als aller Ehen keine Erstehen waren. Während damals die Ursachen der Wiederheirat durch geringe Lebenserwartungen, hohe Müttersterblichkeit und ökonomische Notwendigkeit begründet wurden, resultiert die Gründung einer neuen, zweiten Familie heute primär aus den hohen Scheidungsraten. Die Relevanz dieser Thematik lässt sich durch die Tatsache unterstreichen, dass in der BRD schätzungsweise eine Million Stiefkinder leben. Stieffamilien, oder neu zusammengesetzte Familien, die sich als Stieffamilien verstehen, machen 10 % aller Familien mit Kindern in Deutschland aus Tendenz steigend.Innerhalb dieser schriftlichen Arbeit wird vordergründig auf Stiefvater-Familien eingegangen werden, da diese den größten Teil der Stieffamilienvarianten ausmachen. Dies lässt sich dadurch begründen, dass die gemeinsamen Kinder in der Regel im Haushalt der Mutter aufwachsen und sie dort die Rolle des Stiefvaters wahrnehmen, sobald die Mutter eine neue Partnerschaft eingeht.Die vorliegende Hausarbeit thematisiert die Gegensätze zur idealtypischen Kernfamilie sowie Schwierigkeiten und Chancen von Stieffamilien. Des Weiteren wird die Beziehung der ehemaligen Ehepartner beleuchtet und Modelle zum Versuch erfolgreicher multipler Vaterschaft vorgestellt. Gegen Ende werden die Ängste, Bedürfnisse und Bewältigungsphasen der Stiefkinder debattiert.Im Verlauf der Ausarbeitung soll die zentrale Frage beantwortet werden: Weißt der Sozialisationsprozess von Kindern aus Stieffamilien ein qualitativ gleichwertiges Gelingen auf, wie selbiger in traditionellen Kernfamilien?