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Das Auftauchen von Figuren, die an einem dargestellten Ereignis partizipieren, die man jedoch nicht mit Namen benennen kann, zeugt von einem Wandel im Verhältnis zwischen Bildern und ihren Betrachtern. Diese Betrachterfiguren agieren als Vermittler zwischen Zeiten, Personen und Inhalten. So schart sich auf den sogenannten "volkreichen" Kalvarienbergen Publikum um Maria, die Apostel, Longinus und die Schergen; an Grabmälern sind Trauernde zu sehen und auf Kanzelreliefs richten Einzelpersonen ihren Blick auf den Betrachter; auf byzantinischen Darstellungen des Marientodes sowie dann bei Duccio und Giotto folgen Trauernde dem Sarkophag der toten Maria. Während es bereits relativ früh die "Anderen" gab, z.B. als Gruppen von Fremden, Armen, Kranken, Andersgläubigen oder Feinden, gehören die Figuren der Betrachter zunehmend der Gemeinschaft der zentralen Protagonisten im Bild an. Diese Figuren fördern nicht nur die Aufmerksamkeit für das Ereignis im Bild und überbrücken Zeitdifferenzen, sie fordern auch selbst Aufmerksamkeit ein. Inwieweit lassen diese Erweiterungen des Personals, das die Protagonisten begleitet, Rückschlüsse auf veränderte Bedingungen in der Welt außerhalb des Bildes zu? Der vorliegende Band möchte diese Veränderung aus der Perspektive des westlichen Mittelalters, der byzantinischen Kunst, der islamischen Kunst und auch mit Blick auf ihre Vor- und Nachgeschichte diskutieren.