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In der Regel setzen Überlegungen zur Alterität der Aufführung die Ko-Präsenz von Akteuren und Zuschauern voraus und denken deren Beziehung als unmittelbare. Diese Studie entwirft hingegen einen anderen Begriff der Aufführung und zeigt, dass deren Alterität stets eine vermittelnde dritte Instanz involviert. Jene Formen der szenischen Kunst, in welchen diese Mittelbarkeit reflektiert wird, können dann als postspektakuläres Theater verstanden werden.§Aus eingehenden Analysen zahlreicher Arbeiten so unterschiedlicher Künstler/-innen wie Rabih Mroué, Mette Ingvartsen, Heiner Goebbels, Erwin Wurm u.a. werden weitreichende theoretische Konsequenzen gezogen, die über die Theaterwissenschaft hinaus auch allgemein kunstwissenschaftliche Fragestellungen und solche der philosophischen Ästhetik betreffen. So wird beispielsweise das Verhältnis von Aufführungs-, Inszenierungs- und Werkbegriff neu bestimmt sowie entscheidend zur Diskussion um die Entgrenzung der Künste und zur Beschreibung ästhetischer Erfahrung beigetragen.