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Beim vorliegenden Buch handelt es sich um eine Untersuchung österreichischer und internationaler Reaktionen und Einflussnahmen auf den jugoslawischen Zerfallsprozess mit den ihn begleitenden kriegerischen Auseinandersetzungen in Slowenien und Kroatien vor den Hintergrund des Endes von Ostblock und Sowjetunion. Zentral geht es dabei um die Unabhängigkeit beziehungsweise Sezession der jugoslawischen Teilrepubliken Slowenien und Kroatien sowie deren völkerrechtliche Anerkennung. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Stationierung von UN-Friedenstruppen in Kroatien. Ausgewertet werden hauptsächlich offizielle, allgemein zugängliche Quellen der UNO, der EG, der KSZE und besonders Österreichs sowie Memoiren einiger wichtiger handelnder Personen, speziell jene von Stipe Mesic, dem letzten Vorsitzenden des jugoslawischen Staatspräsidiums. Die österreichischen Aktivitäten und Diskussionen, stark geprägt vom damaligen Außenminister Alois Mock, bilden einen besonderen Schwerpunkt. Sie waren von einem selbstbewusst behaupteten Expertentum aufgrund der historischen Erfahrungen Österreichs getragen. Innerjugoslawische Vorgänge werden nur insoweit einbezogen, als es für das Verständnis unbedingt notwendig ist. Dies geschieht auf der Grundlage einer umfassenden Kenntnis historischer und aktueller Vorgänge in der behandelten Region, beruhend auf der laufend privat vorgenommenen Dokumentation der Ereignisse und der vorhandenen Literatur. Eine streng chronologische Vorgangsweise erschließt Zielsetzungen und Handlungen entscheidender Akteure und ermöglicht es gleichzeitig, Wirksamkeit und Folgen einschließlich gravierender Fehleinschätzungen sichtbar machen zu können. Völkerrechtliche Grundsätze und Fragestellungen werden mitbehandelt, ebenso die Bedeutung und das Verständnis von Nationalismus. Die Ergebnisse stehen vielfach in Gegensatz zu gängigen Sichtweisen und Erklärungsansätzen. Sie werden einschließlich der darin enthaltenen Bewertungen zur Diskussion gestellt.