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Die Arbeit ist ein Beitrag zur Erforschung der Spannungslage zwischen den Massenmedien und dem strafgerichtlichen Urteil, wobei das besondere Phänomen "mediale Verurteilung" in China hauptsächlich aus dem strafrechtlich normorientierten Blickwinkel untersucht und die deutsche Situation rechtsvergleichend herangezogen wird. Die Entstehung und der normative Zustand dieses besonderen Phänomens beziehen sich in groben Zügen auf zwei unterschiedliche Problemfacetten: Bei der äußeren Facette handelt es sich darum, dass die Medienwirkung in justizfremden Druck umgewandelt wird, der sich direkt auf die Justiz auszuwirken vermag. Bei der inneren Facette geht es darum, dass die Medienwirkung selbst als normatives Element bei der konkreten Rechtsanwendung in China rechtsdogmatisch berücksichtigt werden kann. Daher stehen die theoretischen und strafrechtsdogmatischen Analysen zur Frage der Medienwirkung in der Straftatlehre und Strafzumessungslehre im Brennpunkt der Arbeit. Die Untersuchung zur "medialen Verurteilung" bringt ans Licht, dass das Verlangen der Modernisierung des chinesischen Strafrechts die chinesischen Juristen dazu drängt, eine "Renaissance" der formalen Rationalität des Rechts sowohl im Bereich der Rechtsinstitutionen als auch auf dem Gebiet der Rechtskultur zu initiieren.