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Löwe in Aspik ist ein Text, der vor allem die Freude am Spiel mit der Fiktion in den Fokus stellt. Die Lust am Erzählen ist derart groß, dass die (vermeintlich) zentrale Handlung um den Puppenspieler Ernst H. Riga, der sich am liebsten dem Präsentieren erotischer Gartenzwerge widmet und auf diese Weise die Studentin Silva kennenlernt, mehrmals aus dem Blick gerät. Was jedes ordentliche Lektorat scharfzüngig moniert hätte, ist substantieller Bestandteil des Romans: Die so heiter wie unvermutet ein- und ausfliegenden Erzählfragmente sind Botenstoffe, die das Eigenrecht des Fabulierens loben und legitimieren wollen. Dass es Gerhard Mensching gelingt, in der Lektüre keinerlei Langeweile und Verdruss aufkommen zu lassen, ist neben der Skurrilität zahlreicher Einfälle nicht zuletzt der Erotik zu verdanken. Kaum eine der Binnenerzählungen kommt ohne sexuelle Konnotationen aus; auch das Verhältnis zwischen dem Erzähler Riga und der begehrten Zuhörerin Silva ist verständlicherweise vom ersten Moment an von körperlicher Begierde dominiert (doch es dauert eine geraume Weile, bis der »Antibusenpullover« endgültig gelüftet wird).