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Selten hat sich eine neue Idee so fruchtbar ausgewirkt wie die Ent deckung von G. I. Taylor, E.Orowan und lVI. Polanyi aus dem Jahre 1934, wonach die plastische Verfonnung der Metalle mit Hilfe der Versetzungen erfolgt. Diese grundlegende Erkenntnis ist heute Hingst Allgemeingut der Mechanik und Physik gevorden, zahllose frillier v611ig riitselhafte Erscheinungen im festen K6rper konnten seither mit Hilfe der Versetzungen erklart werden. Schon in seiner ersten Arbeit uber Versetzungen erkannte Taylor auch, daB Versetzungen immer Anla13 zu Eigenspannungen geben und konnte von dieser Vorstellung her eine qualitative Erklarung fUr die beobachtete Verfestigung verformter :Ietalle geben, die heute noch zutrifft. 1m Zuge der Entwicklung einer Kontinuumstheorie ist man zu einer erweiterten Auffassung des Begriffs der Versetzung gelangt, und es gilt heute der Satz: Die Versetzung ist die elementare Eigen spannungsquelle. Die Begrundung und Erlauterung dieses Satzes nimmt eine wichtige Stellung in diesem Bericht ein. Das Auftreten einzelner Versetzungen ist eine nur vom atomisti schen Aufbau des Festk6rpers her zu verstehende physikalische Er scheinung. Das Zusammenwirken sehr vieler Versetzungen ergibt die makroskopisch beobachteten plastischen Formanderungen und Eigen spannungcn. Diese hat man durch eine Kontinuumstheorie zu beschrei ben. Wir wollen sie "Kontinuumstheorie der Versetzungen" nennen. 1m I. und II. Abschnitt wird der Standpunkt des idealen Konti nuums bezogen. Von diesem Standpunkt aus ist die Kontinuumstheorie der Versetzungen eine exakte Theorie.