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Nicht Hegel und nicht Nietzsche: Kant. Die Kritik der Urteilskraft ist darum die richtige Theorie des ästhetischen Urteils, weil sie eben keine Theorie ist. Sie ist eine Kritik. Das besagt zumindest, daß man nur dann weiß, was ein ästhetisches Urteil ist, wenn man urteilt. Also urteile ich und wiederhole: Der Satz "Das ist Kunst", durch welchen die Readymades als Kunst befunden worden sind, ist ein ästhetisches Urteil. Das Urteil jedoch, das ich eben erneuert habe, ist es offensichtlich nicht; es ist auch kein theoretisches, es ist ein historisches Urteil. Es gibt das postmoderne Paradigma des modernen ästhetischen Urteils wieder. Zwar hebt es die Antinomie nicht auf, welche offensichtlich die zeitgenössische Kunstkritik in jenem Entweder-Oder (entweder ein Urteil oder eine Ästhetik) gefangen hält, führt sie aber einer Lösung entgegen. Dazu muß man, und das genügt, Kant nach Duchamp neu lesen.