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Die Rezeption Joseph Zoderers in Italien ist ein eher problematisches Kapitel in der Forschung über den Südtiroler Autor, vor allem aufgrund seiner Biografie: Er ist ein italienischer Staatsbürger, schreibt aber auf Deutsch, in seiner Muttersprache und der Mehrheit der Südtiroler. Zoderer selbst bezeichnet sich als einen von der österreichischen Kultur geprägten Autor mit italienischem Pass. Diese Diskrepanz spiegelt sich in seiner Rezeption wider: Er kann nicht ohne weiteres als italienischer Autor bezeichnet werden, da seine Kultur die deutsch-österreichische ist; er kann aber in Italien nicht ignoriert werden, da seine Grenzstimme ein wichtiger Gesichtspunkt im interkulturellen Diskurs ist. Die Rezeptionsgeschichte Zoderers in Italien ist also außergewöhnlich, nicht zuletzt weil der italienische Leser mit einer Übersetzung umgehen muss. In der vorliegenden Arbeit werden auf der einen Seite die italienischen Rezeptionszeugnisse gesammelt und aufgelistet, auf der anderen werden einige davon ausgewertet, um bestimmte Schlussfolgerungen zu ziehen, die die Stellung des Autors im italienischen Raum symptomatisch beschreiben.