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Johann Sebastian Bachs Suiten für Violoncello solo stellen nicht nur für Violoncellisten im Rahmen ihrer Ausbildung und ihres beruflichen Lebens einen Fixpunkt im Repertoire dar. Die Annäherung an diese Ausnahmewerke erfordert jedoch oft eine jahr(zehnt)elange Auseinandersetzung mit den besonderen formalen, harmonischen und spieltechnischen Eigenschaften, die den Suiten zugrunde liegen, und führt dabei zu einer Fülle persönlich geprägter Interpretationen. Aus der beinahe unbegrenzten Zahl an Ausführungsmöglichkeiten werden zwei der wohl wichtigsten kontrastierenden Herangehensweisen im Rahmen dieses Buches untersucht: die Annäherung mit Hilfe historischer Dokumente an die barocke Spielweise, und im Gegensatz dazu die Pflege der seit der Zeit der Romantik tradierten Spielart. Um das weite Feld der möglichen Interpretationen besser fassbar zu machen und im Detail an der Ausführung der Sätze der V. Suite Bachs festmachen zu können, hat die Autorin Johanna Kreuzhuber in eingehenden Untersuchungen drei Aufnahmen bedeutender Violoncellisten des 20./21. Jahrhunderts verglichen und so Belege der "historischen Aufführungspraxis" und der romantischen Spieltradition gegenübergestellt.