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Ausgehend von einer radikalen Phänomenologie des Lebens fragt dieses Buch, welche Art von Wahrheit das Christentum zu denken aufgibt und den Menschen zu ihrem Heil anbietet. Da der Mensch nicht aus der Welt hervorgeht, sondern im Leben Gottes gezeugt wird, ist er dessen "Sohn" bzw. "Sohn" im transzendentalen "Ur-Sohn", in Christus. Eine Phänomenologie Christi zeigt genauer, wie dieser als ewiges, selbstaffektives "Wort" des "Vaters" gezeugt wird, um als "Erst-Lebendiger" den konkreten Zugang eines jeden "Ich" zum Leben zu bilden. Diese Geburt des "Menschen" als "Sohn im Sohn" kehrt nicht nur alle gegebenen Auffassungen vom Menschen als kausalem Weltwesen um, sondern sie enthält auch eine Ethik der Intersubjektivität und des Weltbezugs, in der Gesetz und Sorge als handlungsbestimmend den "Werken der Barmherzigkeit" weichen. Diese Ethik des neutestamentlichen "Liebesgebotes" entspricht der Ontologe des rein phänomenologischen Lebens selbst, nämlich in einer je möglichen "zweiten Geburt" das absolute Leben Gottes als nie abwesenden Grund unserer lebendigen Affektionen zu erproben und ihm zu entsprechen.