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Die Erwartungen bei ihrer Geburt waren hoch. Doch ihre illustre Herkunft brachte Walther, Wolfgang und Alma, den Kindern von Goethes Sohn August und dessen Frau Ottilie, nicht nur Glück. Dagmar von Gersdorff verfolgt erstmals die Lebenswege der Enkel, durch deren kluge Bestimmung Goethes Haus und seine Sammlungen bis heute erhalten geblieben sind.§Die Ehe der Eltern war nicht glücklich: Der grundsolide, temperamentlose August von Goethe und die kapriziöse, anspruchsvolle Ottilie paßten nicht zueinander. Die Kinder erlebten die erotischen Eskapaden ihrer Mutter und die Alkoholsucht des Vaters hautnah mit. Und doch verbrachten sie im Haus des Großvaters eine glückliche Zeit. Goethe widmete ihnen all seine Aufmerksamkeit. Sie kamen in sein Arbeitszimmer, saßen mit berühmten Gästen am Tisch. Goethe war ein zärtlicher Großvater mit echtem pädagogischen Interesse; über seine phantasievollen Spiele mit den Enkeln schüttelten selbst die engsten Vertrauten manchmal nur den Kopf. Die Kinder erhielten die beste Ausbildung, die man sich denken konnte.§Mit Goethes Tod verschwand das Zentrum ihres Daseins. Alma, Goethes einzige Enkelin, ging mit der Mutter nach Wien und starb früh. Ihren Brüdern fiel es, trotz vielseitiger Begabung schwer, beruflich und gesellschaftlich Fuß zu fassen. Walther mußte eine Laufbahn als Komponist frühzeitig aufgeben und seine Homosexualität verheimlichen, Wolfgang hatte als Dichter wenig Erfolg. Erst die Tätigkeit im diplomatischen Dienst bzw. als Kammerherr von Herzog Carl Alexander brachte ihnen Anerkennung. Und es gelang ihnen gegen manchen Widerstand, das großväterliche Erbe zu schützen und zu bewahren. Dagmar von Gersdorff erzählt auch anhand bisher unbekannter Tagebücher und Briefe vom Leben in der Nachfolge des größten deutschen Dichters .