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Das bisherige Fehlen systematischer Studien zu den religiös motivierte Unruhen in der spätantiken Gesellschaft muß angesichts der Aufmerksamkeit, die vor allem christliche Autoren diesen Vorfällen schenkten, erstaunen. J. Hahn untersucht nun in seinem Buch religiöse Unruhen als ein Phänomen des gesellschaftlichen Lebens. Seine These: Die Eskalation religiöser Differenzen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die das öffentliche Leben nachhaltig zu bestimmen vermochten, wurzelt in der Spätantike nicht in einfachen, kurzfristigen religiösen Konflikten. Vielmehr kommt in diesen Gewaltausbrüchen ein Bündel andersgearteter Ursachen und Spannungen zum Ausdruck. Diese sind auf gesellschaftliche, wirtschaftliche, ethnische und andere Interessengegensätze, Machtkonflikte oder Verwerfungen in der betreffenden lokalen Gesellschaft zurückzuführen. Sie gelangen unter vordergründig religiösen Motiven zur Austragung. Aus dem Inhalt: I. Alexandria II. Antiochia III. Gaza IV. Schenute, das Weiße Kloster und das Heidentum im Nomos von Panopolis V. Zusammenfassung VI. Appendices 1. Wann wurde das Sarapeion zerstört? 2. Die Vita Porphyrii des Marcus Diaconus: Zu Authentizität, Textüberlieferung und historischem Gehalt einer hagiographischen Quelle 3. Schenute und Nestorius: Historie und Hagiographie in Oberägypten 4. Prosopographisches zum Umfeld Schenutes: Caesarius, dux et comes Thebaidis