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Der Fußgänger ist verschwunden und als Autofahrer wieder aufgetaucht. Ohne Zweifel ist Gehen als früher selbstverständliche Art der Fortbewegung einem kollektiven Gewohnheitsverlust zum Opfer gefallen, und zwar in einem langwierigen, aber steten Verdrängungsprozeß seit der Industrialisierung. Doch die Geschichte der Mobilität ist auch eine Geschichte des Widerstands gegen die «unmenschliche» Beschleunigung. Die Spuren dieser Vorgänger, etwa der Flaneure oder der Fußreisenden, sind heute wieder interessant, wenn im neuen Kontext Modelle einer «Entschleunigung» der Lebenswelt diskutiert werden. Fußgängerinnen bewegen sich heute in Nischen, geschützt und doch nicht wirklich gefördert. Trotzdem bleibt das Gehen unverzichtbar. Nicht nur kompensativ, als Abfederung/Unterbrechung im stressigen Alltag, sondern wegen der nicht substituierbaren «fußläufigen» Perspektive auf die Welt.