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Die Verse des hellenistischen Dichters Asklepiades von Samos wirken bis heute durch ihre Kühnheit und Emotionalität. In einer Zeit, die sich von den Zwängen der klassischen Epoche befreite und in Kunst und Gesellschaft neue Wege sucht, gehörte er zur Avantgarde. Die Untersuchung erschließt die Dichtung Asklepiades' neu und stellt sie in den Zusammenhang weiterer Zeitzeugnisse. Dabei zeigt sich, dass Asklepiades seine Epigramme konzeptionell in ein Gedankengebäude gefügt hat, und dass diese Gedanken seiner Zeit weit vorauseilten. Bildlich gesprochen finden wir in Asklepiades einen frühen Geistesverwandten des Sturm und Drangs wieder, dessen unbändige Dichtung bis heute zu faszinieren vermag. Abgerundet wird die Untersuchung durch Analysen zur Geschlechterfrage, dem Hetärentum und der hellenistischen Welt. Hand in Hand mit dem gesellschaftlichten Wandel erringen die Frauen im Hellenismus neue Rechte und Möglichkeiten, was wiederum die Dichtung inspiriert.