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Kupfer wird in der Medizin als Therapeuticum bei den verschiedenartigsten Kran'kheiten seit Jahrhunderten verwendet und immer wieder empfohlen (s. unten). Die Vorstellungen seiner mannigfachen Bedeutung ffir zahlreiche physiologische und pathologische Vorgange haben sich aber erst in den letzten Jahren sicher und greifbar entwickelt, so daB eine Zusammenfassung und Schau liber die bisherigen Ergebnisse seiner Erforschung berechtigt ist. Natiirlicher weise liegt es im Wesen eines derartigen "Oberblickes liber ein medizinisches Teilgebiet, das sich als recht umfangreich erweist, daB es das Erforschte bis zur Gegenwart erfaBt, wahrend zu gleicher Zeit neue Tatsachen unsere Blick richtung vielleicht verandern. Dies gilt besonders ffir die Bearbeitung einer Frage, die sehr vielseitige und zum Teil aktuellste Probleme der Biologie und Medizin berlihrt. So wird die Rolle des Kupfers heute mit Recht von mancher Seite mit der Wirksamkeit des Antiperniciosastoffes, die ebenfalls noch letzter Klarung bedarf, in enge Beziehung gebracht, wahrend noch 1925 in einem unserer besten pharmakologischen Lehrblicher festgestellt werden konnte, daB das Kupfer im Organismus ein fremdes Element sei, das keine physiologische Rolle spiele. Gerade diese neuesten Forschungserge bnisse sollen, gegliedert in physiolo gische, pathologische und experimentelle, sowie therapeutische Gesichtspunkte und Erfahrungen zur Darstellung kommen. Altbekanntes hingegen, so das Kupfer als Brechmittel oder als Atzmittel bedarf hier keiner ausfiihrlichen Erwahnung. I. Physiologie. Wenn dem Kupfer erst heute eine wachsende Aufmerksamkeit gewidmet wird, so riihrt dies nicht zuletzt daher, daB es einer bilanzmaBigen Untersuchung zur Zeit noch gr6Bte Schwierigkeiten entgegensetzt.