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Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: bestanden, Universität Basel (Soziologie), Veranstaltung: interdisziplinäre Konfliktanalyse und Konfliktbewältigung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Schul- und Lebenslaufbahn der Costa-Ricaner in drei ländlichen Gebieten Costa Ricas: Longo Mäi, Tortuguero und Península de Osa. Der Tourismus hat in diesen Orten in den letzten Jahren zugenommen und tangiert das Leben der Einheimischen in verschiedenen Bereichen, so auch im Bildungswesen. Die Leitfrage der Studie umfasst die Hoffnung auf sozialen Aufstieg durch Bildungsaufstieg und die damit verbundene Frage, inwieweit die Schullaufbahn der Costa-Ricaner- und somit auch ihre Lebenslaufbahn - vom Tourismus geprägt werden.§Im Juli 2010 habe ich Interviews in Costa Rica geführt. Die Berichte der 12 Informanten und 2 Informantengruppen habe ich in drei Themenbereiche geordnet: 1. Hoffnung auf sozialen Aufstieg, 2. Bildungsabbruch und 3. Einfluss des Tourismus. Die Aussagen zeigen, dass sich die befragten Costa-Ricaner für sich oder für ihre Kinder einen besseren sozialen Status wünschen und sich dafür am Erreichen eines Universitätsabschlusses orientieren. In der Realität überwiegen aber in diesem Land die Bildungsabbrüche. Die Costa-Ricaner, die keinen Schulabschluss erreichen oder keine weiterführende Schule besuchen verdanken dann ihre Existenz oft den grossen Fruchtexporteuren United Fruit Company (Chiquita, Del Monte) oder dem Tourismus. Letzterer konkurrenziert folglich die Schullaufbahn der Costa-Ricaner und beeinflusst ihre Lebenslaufbahn, da die Tourismusbranche für viele Arbeitschancen und Einkommen festlegt.§In der Diskussion werden Bourdieus Begriffe der Chancengleichheit und der Übertragung von Kulturkapital anhand der analysierten Beispiele erwogen. Desgleichen wird die Modernisierungs- und Dependenztheorie in Bezug auf die Bildung und den Tourismus in Costa Rica erläutert. Offen bleibt die Frage, in welchem Umfang die neuen Schulfächer Tourismus und Frieden die einheimische Bevölkerung zu den Interdependenzen, die zwischen dem mittelamerikanischen Land und den westlich-industriellen Ländern vorliegen, zu sensibilisieren vermag.