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Die "unglückliche Liebe", der dieser Roman seinen Titel verdankt, resultiert aus der leidenschaftlichen, quälerischen Beziehung eines jungen Mannes zu einer Schauspielerin und Kabarettistin. Friedrich liebt Sibylle. Aber seine Liebe wird nicht so erwidert wie von ihm erhofft. Er reist ihr nach, tut alles, um von ihr erhört zu werden, doch vergeblich: Der versäumte erste Kuß vollzieht sich später bei der Trennung in Venedig: "Sie wußten, daß sich nichts geändert hatte und daß die Wand aus dünnstem Glas, durchsichtig wie die Luft und vielleicht noch schärfer die Erscheinung des anderen wiedergebend, zwischen ihnen bestehen blieb." Entsagend finden sich Friedrich und Sibylle mit jener "Wand" ab, die sie zwischen sich sehen: "Es war dies eine Grenze, die sie nun respektierten." So ist Eine unglückliche Liebe letztlich ein Buch der Resignation, eine Buch der hoffnungslosen Vereinsamung des Individuums, der tragischen Vereinzelung des Menschen. Eine unglückliche Liebe ist Wolfgang Koeppens erster Roman, 1934 erschienen. Er fand bei der literarischen Kritik in Deutschland wie im Ausland größte Beachtung, er galt als ein Versprechen und als ein Zeichen gegen die Zeit, in deren Wirren er dann auch unterging. Wolfgang Koeppen hat das Versprechen in den fünfziger Jahren eingelöst, er zählt zu den besten Vertretern deutscher Prosa des 20. Jahrhunderts.