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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, 40 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literatur zum Thema Talkshow entstammt einem heterogenen Forschungsfeld. Egal ob Psychologie, Soziologie, Medienpädagogik oder Linguistik die Untersuchungen beschäftigen sich zwar mit formalen Charakteristika der Gattung, Auftrittsmotiven der Gäste oder rhetorischen Strategien der Moderatoren, die selbstdarstellerischen Aktivitäten der eingeladenen Personen wurden bislang nur selten untersucht. Dabei erscheint gerade dieses Verhalten interessant, denn in der biographischen Sendeform der Talkshow steht eindeutig die Person des Gastes im Mittelpunkt (vgl. MÜHLEN 1985, 184).Da unprominente Personen das Medium Fernsehen an erster Stelle aus der Rezipientenperspektive kennen, beschränkt sich ihre Routine mit derart öffentlichen Situationen wie einem Fernsehauftritt konsequenterweise auf ein Minimum. Nicht prominente Menschen sind für die Medien nur dann von öffentlichem Interesse, wenn eine besondere Geschichte mit ihnen verbunden ist. Nicht so in Talkshows: Hier stehen hauptsächlich die persönlichen Ansichten einer Person im Zentrum. Aufgrund des breit gefächerten Themenspektrums findet sich für jede Meinung das passende Thema, so dass prinzipiell jeder in einer Talkshow auftreten kann so er denn will. Durch die ungewohnte Situation des Auftritts, der neben der Mehrfachadressierung der Kommunikation sicherlich auch auf einer psychischen Ebene durch individuelle Anzeichen von Nervosität geprägt ist, wird das Verhalten der Gäste beeinflusst. Die generelle Tendenz, sich vor anderen Personen möglichst positiv darzustellen, wird durch die extreme Öffentlichkeit der Auftrittssituation noch verstärkt. Im Gegensatz zu Prominenten, die über Routine im Umgang mit Medien verfügen und deswegen in öffentlichen Auftritten auch nur eine für die Öffentlichkeit gedachte Facette ihrer Person zeigen, kann man bei Nicht Prominenten davon ausgehen, dass sie sich in öffentlichen und nicht öffentlichen Situationen tendenziell gleich verhalten.