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Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: -, -, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit ist der erste Teil einer lit.-wiss. Studie, die sich mit der mhd. Versnovelle Helmbrecht des Dichters Wernher der Gartenaere befasst. Die Studie versteht sich als gegensätzliche Ergänzung zum Original- Helmbrecht und enthält eine Interpretation der Novelle, eine Neufassung der Handlung (Rekreation) unter modernen Gesichtspunkten, die Erläuterung relevanter gesellschaftlicher Verhältnisse des Hochmittelalters und eine Charakterisierung relevanter öffentlicher Personen jener Zeit, die Beschreibung einiger neuer Erkenntnisse meinerseits bezüglich des Helmbrecht und seines Verfassers sowie einige allgemeine Ausführungen zum Begriff und zu Grundfragen der Literatur. Die filmliterarische Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse erfolgt im zweiten Teil dieser Studie in den Formen eines Film-Exposees, Treatments und Autor-Drehbuchs mit dem für alle drei Texte gültigen Untertitel Der Reiter mit der Coiffe . Die Neufassung der Handlung besteht in einer historisch-gerechten Umgestaltung der Originalhandlung im Sinne unserer modernen Auffassung von der damaligen Zeit, wobei sie ihre heute unzeitgemäße Form als ausgesprochenes Lehrstück verliert und zu einem bildenden Unterhaltungsstück wird. Das geschieht zum einen dadurch, dass der Charakter des jungen Helmbrecht entkriminalisiert wird, d.h. er erhält sympathische Wesenszüge mit denen man sich als Leser bzw. Zuschauer identifizieren kann, und zum anderen, dass die Ritterschaft als wesentliche Gesellschaftsschicht in die Handlung miteinbezogen wird, was bei Wernher fehlt, und die Anzahl der Schauplätze erweitert wird, wobei diese in eine reale Landschaft gestellt werden. Die von mir gewonnenen neuen Erkenntnisse beziehen sich auf die Historie der Handschriften, die Herkunft und den Beruf des Dichters sowie das Wesen der Haube und des Warkus als Kleidungsstücke. Der Original-"Helmbrecht" gehört zu unserem klassischen Literaturerbe und befindet sich im Ambraser-Heldenbuch u.a. neben dem Nibelungenlied. Literaturhistorisch steht er an der Schwelle zur frühbürgerlichen Literatur. Er ist Lehrstoff an vielen Schulen und Forschungs- und Lehrgegenstand der Germanistik und auch anderer Fachrichtungen an den Hochschulen. Er vermittelt einen tiefgehenden Einblick in die Lebensweise des Hochmittelalters und den Beginn unseres modernen Denkens.