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2008 wurde die Lutherdekade als umfangreiche Veranstaltungsreihe offiziell eingeläutet. Sie zielt auf den 500. Jahrestag des Thesenanschlages von Martin Luther im Jahr 2017 hin. Im Zuge der Vorbereitung historischer Gedenkfeierlichkeiten ist es sinnvoll, auch einen Blick zurück auf vergangene Jubiläen zu werfen. Retrospektiven können einerseits Anknüpfungspunkte bereits erfolgreich durchgeführter Erinnerungsfeierlichkeiten aufzeigen, andererseits aber auch die kritische Auseinandersetzung mit diesen fördern. Letzteres ist der Themenschwerpunkt der vorliegenden Arbeit von Kathy Hannemann. Anhand der Martin-Luther-Ehrung im Jahre 1983 in Wittenberg wird das spannungsgeladene Verhältnis der Evangelischen Kirchen und der SED als staatstragender Partei der DDR untersucht. Kathy Hannemann beleuchtet einerseits die erfolgreichen kirchlichen Bemühungen den 500. Geburtstag Martin Luthers in seiner Wirkungsstätte zu gedenken. Andererseits wird jedoch auch die versuchte Beeinflussung und Instrumentalisierung der Feierlichkeiten durch die SED eingehend analysiert. Die Autorin zeichnet ein facettenreiches Bild der Vorgänge hinter den Kulissen der Luthergedenkfeier im Jahr 1983 in Wittenberg.