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Der vorliegende Band ist der wechselseitigen Durchdringung von exegetischen und philosophischen Anliegen in der spätantiken neuplatonischen Kommentarliteratur anhand prominenter Fallbeispiele von Porphyrios bis David gewidmet. Welche Erwartungshaltungen leiten die Kommentatoren bei der Interpretation einzelner Texte und Textstellen? Wie und warum nehmen sie zu den Gedanken, die in den von ihnen kommentierten Texten (ihrer Auffassung nach) zum Ausdruck kommen, so Stellung, wie sie Stellung nehmen? Dabei bildet die Frage, welche Ansätze die Kommentatoren entwickelt haben, um das Verhältnis zwischen platonischen und aristotelischen Theorien zu bestimmen, das Leitmotiv des vorliegenden Bandes. Es zeigt sich, dass die Rede von einer Harmonisierungstendenz der Kommentatoren zwar aufs Ganze gesehen berechtigt, jedoch allzu undifferenziert ist. Die Beiträge zeichnen ein facettenreiches, einzelne Kommentatoren und Kommentierungstraditionen übergreifendes Bild von der wechselseitigen Durchdringung exegetischer und philosophischer Interessen überhaupt, welche sich im Schaffen der spätantiken Kommentatoren manifestiert.