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Geschichtliches: Die Kartoffelkrankheit, für die ApPEL im Jahre 1906 den Namen "Blattrollkrankheit" prägte, reicht in ihren Anfängen wahrscheinlich bis in das letzte Viertel des 18. Jahrhunderts zurück. Damals wurde der Kartoffelbau von einer epidemisch auftretenden Krankheit heimgesucht, die in der zeitgenössischen englischen und deut schen Literatur als "Kräuselkrankheit" (curl) bezeichnet wird. Welche Krankheit man damit meinte, geht aus den uns überlieferten spärlichen Beschreibungen nicht klar hervor. Aus der Tatsache aber, daß diese untereinander nicht i. mmer übereinstimmen, darf man schließen, daß es sich um mehrere verschiedene Krankheiten handelte. Neben der echten Kräuselkrankheit im Sinne der modernen Phytopathologie, der Welke-, Mosaik- und Strichelkrankheit (stipple-streak) dürfte auch die Blattroll krankheit zu den damals unter dem Namen "Kräuselluankheit" zu sammengefaßten Erscheinungen gehört haben. Jedenfalls lassen sich die Schilderungen derselben, wie sie von ApPEL (1907) und ATANASOFF (1922) zusammengestellt sind, teil weise gut mit dem vereinbaren, was wir. heute über die Blattrollkrankheit wissen. Auch an den Kartoffelepidemien um die Mitte des vorigen Jahr hunderts ist die Blattrollkrankheit beteiligt gewesen, wenn sie auch an Bedeutung zweifellos gegenüber der Krautfäule zurückgetreten ist. Aus dieser Zeit stammt eine Abbildung der "Kräuselkrankheit", die deut liche Anklänge an die Blattrollkrankheit aufweist (SCHACHT 1854). Sie zeigt einen blühenden Kartoffelstengel, dessen Blättchen schwach ge rollt und zum Teil nach oben gerichtet sind.