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Der Kosovo mit seinen 2,1 Millionen Einwohnern ist ein Drittel kleiner als Schleswig-Holstein. Trotzdem beschäftigt der Landstrich seit Jahrhunderten die Mächtigen Europas und seit über einem Jahrzehnt die Weltöffentlichkeit. Raoul Ott berichtet, wie es seit den Ursprüngen in der Antike zu dem heutigen vermeintlich multiethnischen Konflikt im Pulverfass Balkan kommen konnte. Der Versuch, unter der Ägide der Vereinten Nationen ein tragfähiges Gemeinwesen im Kosovo zu etablieren, ist auch ein Jahrzehnt nach Ausbruch des Kosovo-Krieges 1999 mit der Staatsgründung 2008 nicht abgeschlossen. Zwar haben über 60 Staaten den Kosovo anerkannt, doch Serbien betrachtet ihn immer noch als abtrünnige autonome Provinz und der Internationale Gerichtshof hat sich bislang keine Meinung gebildet. Prognosen für die künftige Entwicklung der Länder in der westlichen Balkanregion zu geben, ist mithin ein heikles Unterfangen. Ob die Proklamation der Unabhängigkeit Kosovos am 17. Februar 2008 die Region langfristig politisch stabilisierte oder neues Konfliktpotenzial auf dem westlichen Balkan heraufbeschwor, klärt der Autor in umfangreicher Darstellung.