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Seit Shakespeare die wahnsinnige Ophelia in einem Fluss ertrinken lässt, wird das Opheliamotiv in der Kunst und in der Literatur immer wieder aufgegriffen und verarbeitet. Die ungewohnte Verbindung der schönen Ophelia und dem grässlichen Tod stimmt den Leser nachdenklich. Vom Beginnenden, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts findet man immer wieder diese Verbindung. Die Idee, dass Vergänglichkeit und Schönheit zusammengehören ist das grundsätzliche Prinzip der philosophischen und soziologischen Theorie der Dekadenz. Ophelia verkörpert sowohl bildlich als auch literarisch diese Theorie, die ihre philosophische Wahrnehmung vor allem in den Texten Paul Bourgets und Friedrich Nietzsches fand. Wegen der raschen Verbreitung von Nietzsches Dekadenztheorie und der Fokussierung auf die Zusammenhänge zwischen Tod und Schönheit erreicht das Opheliamotiv um die Jahrhundertwende seinen Höhepunkt. Ziel dieser Arbeit ist es die verschiedenen Phasen der Entwicklung des Opheliamotivs zu verfolgen. Anhand dieser Phasen wird dann untersucht werden, aus welchen sozialen, philosophischen und ästhetischen Gründen sie am Ende des Jahrhunderts zum Leitmotiv der fín-de-siécle Künstler und Dichter wird.