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Die Vernichtung der europäischen Juden blieb nicht auf das Gebiet des "Generalgouvernements für die besetzten polnischen Gebiete" beschränkt, wo sie unter dem Tarnnamen "Aktion Reinhard" durchgeführt wurde. Auch in den eingegliederten polnischen Gebieten - in den Reichsgauen "Wartheland" und "Danzig-Westpreußen", in Ostoberschlesien sowie in den Bezirken Zichenau und Bialystok - wurden Hunderttausende Juden, oftmals in direkter Nachbarschaft zu deutschen Reichsbürgern, verfolgt und ermordet. Die Beiträge des Sammelbandes beschäftigen sich mit der Bedeutung der eingegliederten polnischen Gebiete hinsichtlich der Entschlussbildung zur Judenvernichtung, zeichnen den Prozess von der Entrechtung hin zur Vernichtung nach, liefern neue Erkenntnisse zum dortigen NS-Lagersystem und schildern jüdische, polnische und alliierte Reaktionen im Angesicht des Holocaust. Wie der Band "Aktion Reinhardt. Der Völkermord an den Juden im Generalgouvernement 1941-1944, hg. von Bogdan Musial (Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau, Bd. 10), geht auch dieser Band auf eine gemeinsame Konferenz des Deutschen Historischen Instituts Warschau und des polnischen Instituts für das Nationale Gedenken zurück. Beide Bände vereinen in sich den aktuellen internationalen Forschungsstand zur Judenvernichtung auf polnischem Boden.