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Schwere Arbeit und karges Leben; soziale Ungerechtigkeit und politische Missstände aufzuzeigen, war das erklärte Ziel fotografierender Arbeiter in den 1920er und Anfang der 1930er Jahre. Die neue Qualität der Arbeiterfotografen in der Weimarer Republik - einerseits Hobbyfotografen mit dem Wunsch, ihre Freizeit nach eigenem Ansinnen zu gestalten, andererseits Amateure mit einem politischen Auftrag - im Spannungsfeld der bürgerlichen Fotobildwelt herauszuarbeiten, stellt einen Schwerpunkt dar. Die Arbeiterfotografie ist jedoch nur eine Form der sozialdokumentarischen Fotografie. Andere Ansätze sind z.B. durch die Street Photography, durch Reportagen von Autorenfotografen oder Betriebsfotogruppen. gegeben. Dem Fotografieren mit politisch-agitatorischem oder gesellschaftskritischem Auftrag steht das Fotografieren als Ausdrucksmöglichkeit eines Individuums gegenüber oder zur Seite. Ab 1933 trat an die Stelle der verbotenen Arbeiterfotografie eine systemkonforme Amateurfotografenbewegung, wobei sich auch hier kreative Freiräume finden ließen. Nach 1945 trennte sich in Deutschland zumindest der Weg der engagierten Fotografen. Worin unterscheiden sich etwa die Arbeiten der Amateure in den Betriebsfotogruppen der alten Bundesrepublik und der DDR? Worin bestand ihre Aufgabe und wie wurde sie realisiert? Welche Förderungen gab es und welche Forderungen wurden gestellt? Wie gestaltet sich das Verhältnis von persönlichem kreativen Gestaltungswillen und etwaigem gesellschaftlichen Auftrag? Spiegelt sich der Alltag in den Fotografien wider? Das Sujet einerseits, der Alltag, und das Subjekt andererseits, der fotografierende Amateur wie der professionelle Fotograf, bildeten den thematischen Schwerpunkt dieses Kolloquiums. Nicht alle Themen konnten abgehandelt werden. Ob engagierte Amateurfotografie oder künstlerische Autorenfotografie, ob Sozialdokumentation oder bloße Alltagsschilderung; es gilt weiterhin, die Vielfalt der Bildpraxis und deren Reflexionen methodisch-theoretisch zu analysieren.