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Joseph Vogl leistete mit seinen letzten Werken "Das Gespenst des Kapitals" (2010) und "Der Souveränitätseffekt" (2015) einen wichtigen Beitrag zur Renaissance der Kritik der politischen Ökonomie. Seine Kapitalismus-Kritik knüpft an eine poststrukturalistische Analyse der Moderne an und zielt auf die Demaskierung der liberalen Legende ab, dass Politik und Ökonomie, Markt und Staat getrennt seien. Die gegenwärtige Krise der Demokratie ist für Vogl nicht primär als das Ergebnis einer neoliberalen Ökonomisierung des Politischen im 21. Jahrhundert zu betrachten. Sie entsteht eher aus der immanenten Entwicklung einer Ökonomisierung des Regierens, die seit dem 17. Jahrhundert in der Logik eines liberal legitimierten Kapitalismus in nuce enthalten ist. Vogls Rekonstruktion dessen, was den heutigen Kapitalismus ausmacht, belegt die Notwendigkeit eines kulturhistorischen Zugangs, zu dem der Mainstream der heutigen Ökonomik weder willens noch fähig ist. Die Verknüpfung profunder Analysen mit literarischen Darstellungsmitteln gibt Vogls Schriften ihr unverwechselbares Gepräge. Auf seine Thesen (Teil 1 des Buches) folgen kritische Kommentare und Fragen von sieben Kollegen (Teil 2). Auf diese geht Joseph Vogl im dritten Teil des Buches ein.