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Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen führt dazu, dass dem ökonomischen Aspekt und so auch dem Controlling als einer sozialen Praktik im Krankenhaus zunehmend größere Bedeutung beigemessen wird. Controller bewerten die Leistungsfähigkeit der einzelnen Fachabteilungen und messen somit auch die individuelle Leistung des Chefarztes. Dieser wiederum sieht sich einer Bewegung gegenüber, die ihm einen Expertenstatus zunehmend nur noch im Bereich von medizinischen Teilaufgaben zuspricht. Die Aufgabe des Krankenhauscontrollings ist die Sicherstellung und Verbesserung der ergebnisorientierten Zielerreichung des Krankenhauses. Damit das Controlling dieser Anforderung gerecht werden kann, benötigt es nun Wissen über die sozialen Praktiken der Controllingempfänger.Die vorliegende Arbeit untersucht daher mithilfe von leitfadengestützten Experteninterviews, ob Ärzte im Krankenhaus in ihrem Handeln auf das ökonomische Prinzip rekurrieren und welche Bedeutung dabei das Controlling für die Ärzteschaft hat. Grundlegendes Denkmodell und forschungsleitend für diese Arbeit ist die Strukturationstheorie nach Anthony Giddens. Entsprechend zweigeteilt wird in der Analyse vorgegangen. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich Controlling und Ärzteschaft auf unterschiedliche Regeln und Ressourcen beziehen, die eine reibungslose Kommunikation dieser beiden sozialen Systeme erschweren. Gleichzeitig vollzieht sich auf Ebene des Krankenhausarztes ein Wandel in der Bedeutung von interpretativen Schemen, der zu einer verstärkten Berücksichtigung ökonomischer Folgen der medizinischen Leistungserstellung führt. Zentrale Erkenntnis ist, dass sich im Handeln der Ärzte ökonomische Prinzipien als Deutungsschema etabliert haben. Dem Controlling wird durch die Ärzteschaft eine Unterstützungsfunktion im Umgang mit ökonomischen Fragestellungen beigemessen. Dabei wird mithilfe der Strukturationstheorie gezeigt, wie es trotz unterschiedlicher Handlungsmaximen von Ärzten und Controllern zu diesem Ergebnis kommt.