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Mit Bonstettens über dreijährigem Aufenthalt in Dänemark, seiner Aufnahme ins dänische Bürgerrecht und in die Königlich Dänische Akademie der Wissenschaften beginnt der Überstieg in einen neuen Lebensabschnitt und in ein neues Zeitalter. Die Wirren der Helvetischen Republik erscheinen reflektiert im intensiven Briefwechsel mit Johannes von Müller in Wien. Bonstetten erforscht die skandinavische Welt durch Reisen sowie durch das Studium und die Übersetzung altnordischer Sagas, entdeckt sprachliche, ethnische und kulturelle Verwandtschaften mit dem südalemannisch-schweizerischen Raum und wird dadurch zu einem Pionier der modernen Vergleichenden Sprach- und Kulturwissenschaften. Seinen Neuen Schriften aus den Exiljahren wird 1804 sein Voyage sur la scčne des six derniers livres de l'Énéide folgen, Bonstettens archäologische Sichtung des Neuen Troja. Der Gang nach Norden gilt der Vergewisserung des Woher, der Gang nach Süden der Erkundung des Wohin. Germania und Romania, L'homme du Midi et l'homme du Nord schliessen sich in diesem ,esprit cosmopolite, européen' zu einer Völkergemeinschaft zusammen, welcher er mit seinem noch in Dänemark entstandenen grossen Essay Über Nationalbildung, der letzten und bedeutendsten seiner deutschsprachigen Schriften, einen Weg zu einer freiheitlichen Sozialpartnerschaft des Wissens und Könnens weist. - Einen Höhepunkt der Epistolarik bildet der psychologisch und zeitgeschichtlich aufschlussreiche 'Dialogue ŕ trois voix' zwischen Bonstetten, der deutsch-dänischen Schriftstellerin und Dichterin Friederike Brun und dem Historiker und Diplomaten Johannes von Müller. In die Zeit dieser 'Nordischen Freundschaftskonjunktion' fällt Friederike Bruns Herausgabe der 'Briefe eines jungen Gelehrten [Müllers] an seinen Freund [Bonstetten]'. Laut Adam Müller haben diese Briefe 'allein so viel Herzen für Wissenschaft und Alterthum entzündet als die meisten Lehrstühle der Historie in Deutschland zusammen genommen'.