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Wirtschaftskrise, Atomenergie, Globalisierungskritik - viele Themen der Gegenwart hat André Gorz bereits seit den Sechzigerjahren in seinen Büchern vorweggenommen. Nach seinem Tod 2007 hat Gorz ein Werk hinterlassen, das auf keine der großen politischen Strömungen seiner Zeit reduzierbar ist. Hat er sich in jungen Jahren noch an seinem Mentor Jean-Paul Sartre orientiert, entwickelte er bald eine eigenständige Position unter den Marxisten und Kapitalismuskritikern seiner Zeit. Seine Stellungnahmen für einen Ausweg aus dem Kapitalismus basieren auf Ideen der Selbstverwaltung und sind von der Sorge um ökologische Probleme geprägt: 'Durch die Kritik des Modells der opulenten Konsumation bin ich ein Ökologe avant la lettre geworden.' Seine Analysen zum 'Ende der Arbeitsgesellschaft' und zu neuen sozialen Bewegungen haben nichts von ihrer Brisanz verloren. Der Sozialismus, den André Gorz sich wünschte, ist einer, der sich den sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen der heutigen Zeit stellt. Der Philosoph Arno Münster, mit André Gorz durch eine lange Freundschaft verbunden, zeigt die Entwicklung von Gorz' Denken mit all seinen Brüchen auf und stellt sie in den Kontext der Geistesgeschichte des letzten Jahrhunderts.