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Die Aire fliesst südlich von Genf durch eine Ebene, die von alters her landwirtschaftlich genutzt wird. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Flusslauf zum Schutz vor Hochwassern nach und nach kanalisiert. 2001 fiel der Entscheid, dem Gewässer wieder einen natürlicheren Lauf zu geben. Statt des simplen Rückbaus des Kanals und der Rekonstruktion des alten Flussbetts entschied sich die Projektgemeinschaft Superpositions für ein Verfahren, das die amerikanische Landschaftsarchitektin Elissa Rosenberg als «topografische Imagination» bezeichnet: Es lässt den Kanal bestehen und verbindet ihn mit einer neuen Auenlandschaft. Der Kanal fungiert so als Indikator für die laufenden Umgestaltungen, als Bezugslinie, die das Erkennen und Verstehen von «Vorher» und «Nachher» ermöglicht. Diese Monografie dokumentiert die vielfach preisgekrönte Renaturalisierung der Aire am Genfer Stadtrand. Projektskizzen, Fotografien von Bau und neuem Flussverlauf, Essays und Erklärungen internationaler Autorinnen und Autoren zu den Interventionen zeigen, wie das Gewässer wieder zu einem wichtigen Bestandteil der Landschaft aufgewertet wurde.