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Wie alle Musiktraditionen ist auch die bayerische Musik ständig in Bewegung. Ab Ende der 20er Jahre wendet sich ein Kreis gegen den Ausverkauf der Volksmusik durch den aufkeimenden Massentourismus und fordert die Rückkehr zur Einfachheit. In der Zeit des Nationalsozialismus und danach ist die so genannte Stubnmusik eine musikalische Rückzugsinsel gegen gebrüllte Kampflieder der nationalsozialistischen Ära. Diese Welle hält an bis in die 70er Jahre. Bis Ende der 70er gab es unter den Anhängern der Volksmusikbewegung eine Art Übereinstimmung: Wer traditionelle Volksmusik ausübt, tritt bescheiden auf und lehnt Strömungen wie Jazz, Blues, Rock ab. Im Münchner Studentenkreise bildete sich eine Szene, die sich der traditionellen Volksmusik verbunden fühlte, sich aber dem vermeintlichen Diktat, wie genau ein Lied gesungen werden, nicht unterordnen wollte. Viele Söhne und Töchter der konservativen Volksmusik-Familien nahmen sich die Freiheit, Musik und Text neu zu gestalten - und Anknüpfungspunkte an Blues, Jazz oder freie Musik zu suchen. Obacht 4 zeigt in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk erstmals die Geschichte der bayerischen Folk- und Weltmusik zwischen 1976 und 2016 auf.