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B Eine ostdeutsche Stadt im Wandel Der Übergang zur Demokratie S Zehn Jahre nach der "Wende" erzählt Sighard Neckel in seiner Monographie die Geschichte dieses epochalen Wandels der deutschen Gesellschaft. Das Buch beschäftigt sich mit den ersten Jahren der ostdeutschen Demokratie anhand eines lokalen Beispiels: "Waldleben", so lautet das Pseudonym einer Stadt im östlichen Brandenburg. Neckels spannend geschriebene Studie verknüpft zwei Hauptströmungen der klassischen Gemeindeforschung: die ethnographische und die politisch-soziologische. Damit versucht sie, der Spannung gerecht zu werden, in der sich viele ostdeutsche Städte nach 1989 befanden: der Spannung zwischen kulturell eingelebten Gewohnheiten und dem politischen Systemwechsel. Fremde Institutionen, sozialökonomischer Wandel und gewachsene Mentalitäten - das sind die wesentlichen Rahmenbedingungen des ostdeutschen Übergangs zur Demokratie. Lebensnah und anschaulich führt Sighard Neckel die LeserInnen in den Mikroko smos einer lokalen Lebenswelt ein, in dem sich alle Konflikte und sozialen Verwerfungen in den Jahren nach der deutschen Vereinigung wie unter einem Brennglas konzentrieren. Er zeichnet die Biographien der politischen Akteure in "Waldleben" nach und zeigt, durch welche Erwartungen und Ideologien ihr Handeln gekennzeichnet ist. In dem eindringlichen Porträt werden typische Muster sichtbar, nach denen sich die Positionskämpfe zwischen alten Kadern und neuen Eliten, ostdeutschen Aufsteigern und westdeutschen Führungskräften vollziehen. Die historische Einordnung der politischen Verhältnisse in Waldleben zeigt schließlich das Bild eines ostdeutschen Gemeinwesens, das die "Außenseiter" der DDR in der Demokratie erneut zu Außenseitern machte.