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Paul Verlaine (1844-1896) war unter den franz?sischen Lyrikern der Fr?hmoderne der gro?e Klangzauberer und Melodiker. 'Musik, Musik vor allen Dingen' - das war f?r ihn die Hauptforderung, die ein Gedicht erf?llen mu?te, um ein Gedicht zu sein: 'De la musique avant toute chose'. Die kunstreiche Reimform war ihm das Mittel, ?ngste zu bannen und den Widerspr?chen der modernen Welterfahrung Ausdruck zu geben, ohne von ihnen zerrissen zu werden. Er aktiviert damit die magische Wurzel der Poesie: die beschw?rende und verwandelnde Kraft der Klanggeb?rde macht es m?glich, da? Ich und Welt im dichterischen Wort f?r einen ekstatischen Augenblick zusammenfinden. Die Klanggestalt ist also ein ganz wesentlicher Teil der Aussage. Dem wollen die neuen ?bertragungen des Lyrikers Hans Krieger gerecht werden, der auch in seiner eigenen Poesie ein Meister der Wortmusik ist; f?nf Gedichtb?nde hat er bisher ver?ffentlicht. In dem alten Streit, ob es beim ?bersetzen von Lyrik mehr auf die Bildlichkeit oder auf die lautliche Schwingung ankomme, mehr auf die Gedankenbewegung oder auf die Klangsinnlichkeit der Versflusses, ergreift Hans Krieger entschieden Partei f?r den Primat des Musikalischen. Ihm geht es um den bet?renden Sound Verlaines, die obertonreiche Harmonik, den vibrierenden Rhythmus. Die Malerin Christine Rieck-Sonntag hat zu dem bibliophil ausgestatteten Band einen Zyklus von 16 Zeichnungen beigesteuert, die mit fiebrig erregtem Strich die ?ngste und Sehnsuchtstr?ume, die Schwermutsattacken und die erotischen Obsessionen Paul Verlaines in eine hochexpressive Bildsprache ?bersetzen.