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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, einseitig bedruckt, Note: sehr gut, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie), Veranstaltung: Grundkurs: Das Dritte Reich und Lateinamerika, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Seminararbeit macht sich zur Aufgabe, die unter anderem von Reiner Pommerin und Arnold Ebel vertretene Ansicht kritisch zu überprüfen, die Rücksiedlungsüberlegungen des Dritten Reichs widersprächen der These einer nationalsozialistischen 5. Kolonne in Lateinamerika. Dem intentionalistischen Interpretationsmodell folgend, schreiben Pommerin und Ebel der ideologischen Komponente in der NS-Außenpolitik einen bestimmenden Charakter zu und können so davon sprechen, die These der 5. Kolonne sei schon deshalb nicht haltbar, weil das Konzept einer gezielten Besiedlung Lateinamerikas im krassen Gegensatz zur nationalsozialistischen Ideologie gestanden hätte, deren siedlungspolitische Stoßrichtung [...] in der Besiedlung des zu erobernden Ostimperiums gelegen habe. Im Gegensatz hierzu soll an dieser Stelle versucht werden, die Rücksiedlungspläne in den Kontext allgemeiner Entwicklungen im Reich zu stellen. Wenn es zu zeigen gelingt, dass die Pläne keineswegs nur als die Umsetzung eines ideologiegebundenen Programms zu verstehen sind, sondern immer auch - wie von Vertretern des strukturalistischen Erklärungsansatzes gefordert - als Resultat zeitgebundener, z. T. pragmatischer und opportunistischer Motive betrachtet werden müssen, kann die von Pommerin und Ebel vertretene These nicht aufrecht erhalten werden. Hingegen muss dann davon ausgegangen werden, dass die Möglichkeit der Bildung einer 5. Kolonne in Lateinamerika immer grundsätzlich bestand.